Sie blinzeln im Illerwinkel immer wieder auf: Solarzellen auf Hausdächern. Ein Quadratmeter Solarmodul liefert in dieser Gegend rund 100 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Zum Vergleich: Eine Privatperson brauchte in Deutschland 2006 etwa 1.600 Kilowattstunden Elektrizität.
Bemerkenswert: Die Vielfalt solcher Solarzellen im Illerwinkel. Die bis 2006 größte Anlage ihrer Art in dieser Gegend lässt sich auf den ersten Blick gar nicht erkennen. Flach wie eine Flunder liegt sie auf dem Hallendach von FICO Holz in Lautrach.
2006 erzeugten solche Sonnenkraftwerke im Illerwinkel etwa eine Million Kilowattstunden Strom. Genug für über 600 Privatpersonen. Also für ein gutes Zehntel der 6.000köpfigen Bevölkerung des lieblichen Landstrichs.
Schön sichtbar zum Beispiel gegenüber dem Gasthof "Restauration" in Illerbeuren. Dort steht eine Infotafel.
Die Tafel nennt die Einschätzung von Dr. Hermann Scheer, Präsident des Weltrates für Erneuerbare Energien. Scheer sagt, das Solarzellen auf einem Zehntel der überbauten Fläche Deutschlands ausreichen würden, die in Deutschland verbrauchte Jahres-Strommenge herzustellen.
Nachts, wenn keine Sonne scheint, liefern andere erneuerbare Energiequellen Elektrizität. Im Illerwinkel Wasserkraft und Biomasse/Biogas.
Im Juni 2007 lag Legau auf Platz 18 der "Solarbundesliga". Kronburg besetzte Platz 33, Lautrach Platz 34.
Sonnig sportlich: In Legau belegt die Firma Rapunzel Naturkost AG 2007 einen großen Teil ihrer Dachflächen mit Solarzellen. Damit dürfte sich der Ertrag an Sonnenstrom in Legau verdoppeln.
Beachtlich: Gespeicherte Sonnenwärme reicht im Illerwinkel aus, ein "Sonnenhaus" ohne Erdgas, Kohle oder Erdöl komplett zu heizen. Die speziellen Speichertanks im Raum-Innern (zum Beispiel im Treppenhaus) fassen mehrere Tausend Liter Wasser. Zwei solcher Häuser entstanden 2006 in Legau.
Infotafel an der Hauptstraße Legau - nahe Fachgeschäft "bau.form.farbe".
Näher am Himmel als viele anderen Gegenden Deutschlands, wird der Illerwinkel von der Sonne besonders häufig beschienen. |